08 April 2011

Einführung in das Sammeln von Autogramme und Autographen

Posted in Autographen-Ratgeber

Jeder von uns schreibt häufig seinen Namen. Auf wichtige und unwichtige Dokumente, beim Postboten, bei der Bank, bei Behörden und bei vielen anderen Gelegenheiten. Es ist völlig normal geworden und in den meisten Fällen ist diese Unterschrift auch nicht wirklich interessant. Man sagt zwar im Sprachgebrauch schnell „gib mir mal deinen Friedrich Wilhelm“ – wer aber würde diesen Satz mit dem Sammeln von Autogrammen und Autographen in Verbindung bringen oder sogar an eine wunderschön signierte Urkunde oder einen Brief des „echten“ Friedrich Wilhelm denken? Sicher nur sehr wenige. Das Sammeln von Unterschriften berühmter Persönlichkeiten ist aber bereits seit vielen hundert Jahren ein beliebtes Hobby und bereits Cicero war stolz auf einen Brief von Julius Caesar.

Viele große Persönlichkeiten der Weltgeschichte waren sogar selber Sammler – z.B. Königin Victoria, John F. Kennedy, Edgar Allen Poe, Johannes Brahms oder Johann Wolfgang v. Goethe. Unterschriften von Prominenten sind aber sehr viel mehr – es sind in vielen Fällen kleine „Geschichten in Tinte“ und die spannenden Berichte wie man zu einer Signatur gekommen ist können auch den „Nicht-Sammler“ begeistern. Wer erinnert sich nicht gerne an seine Kindheit, wo im Sportstadion der erste Beckenbauer oder Müller erkämpft wurde oder an die erste Autogrammstunde mit einem Showstar. Alle diese Ereignisse lassen die Sammelleidenschaft und die Vergangenheit lebendig werden und machen dieses Hobby so außergewöhnlich und faszinierend. Viele Menschen sind der Meinung das herausragende Autographen (A. Einstein, die Beatles, G. Washington etc.) für den privaten Sammler nicht verfügbar sind und sich längst in Museen oder anderen Institutionen befinden. Dies ist nur teilweise richtig und wer bereit ist eine große Geldsumme zu investieren kann auch diese Stücke sein eigen nennen. Gerade diese hochwertigen Autographen sind in den letzten Jahren verstärkt als Geldanlage genutzt worden und die Preisentwicklung ist durchaus mit der von Spitzenaktien vergleichbar. Was ist aber das besondere an einer Handschrift? Die Handschrift eines jeden Menschen ist vor allem Ausdruck der Persönlichkeit und kann in vielen Fällen Rückschlüsse auf den Schreiber zulassen. Steigende Popularität oder der Erhalt von mehr Macht, Kummer und Sorgen, Krankheit und Alter – all diese Umstände lassen sich aus der Handschrift erkennen und die Schrift völlig unterschiedlich aussehen.

Wie die Preise ist auch die Anzahl der Sammler in den letzten Jahren rasant gestiegen und die modernen Kommunikationsmittel wie Internet und E-Mail lassen handgeschriebene Briefe immer seltener werden. Gerade dadurch dürfte die Sammelleidenschaft auch in der Zukunft weiter auf dem Vormarsch sein. Momentan sind weltweit etwa 500.000 ernsthafte Sammler aktiv - in Organisationen und Verbänden ist davon aber nur ein Bruchteil vertreten – weltweit wohl nicht mehr als 10.000 Sammler. Zu den größten und ältesten Organisationen gehören der Universal Autograph Collectors Club (UACC) und die Manuscript Society – beide in den Vereinigten Staaten. In vielen Ländern Europas und anderen Teilen der Welt gibt es aber inzwischen ähnlich organisierte Vereine – in Deutschland zum Beispiel die Arbeitsgemeinschaft der Autographensammler (AdA) oder den Club der Autogrammsammler (CdA).

 

Bevor wir uns einigen Grundlagen zum Sammeln von Autogrammen und Autographen zuwenden, ist es sicher sinnvoll zwei wichtige Bergriffe kurz näher zu definieren. Was versteht man unter einem Autogramm oder Autograph und wo liegen die Unterschiede zwischen den beiden Begriffen? Über die genaue Definition kann man streiten - ganz allgemein gesagt versteht man unter einem Autogramm (griechisch) die eigenhändige Unterschrift und unter einem Autograph die eigenhändige Schrift einer Person. Wobei diese Abgrenzungen nicht immer ganz leicht getroffen werden können. Ein von Maschine geschriebener Brief mit Unterschrift wäre demnach ein Autogramm. Viele Sammler vertreten aber die Meinung, dass es sich hierbei bereits um ein Autograph handelt. Eine abschließende Definition ist schwer aufzustellen und sollte jedem Sammler selbst überlassen werden.

Jeder der sich ernsthaft mit dem Sammeln von Autogrammen und Autographen beschäftigen möchte, sollte Grundkenntnisse in den unterschiedlichen Schreibgeräten und Papierarten haben. Nachfolgend einige kurze Informationen:

Viele Jahrhunderte schrieb man mit einer einfachen Gänsefeder. Es musste dabei in Kauf genommen werden, dass die Tinte relativ uneben und ungleichmäßig floss und das der Schreiber für einen einfachen Brief schon mal ein halbes Dutzend der schnell abknickenden Schreibgeräte benötigte. Ab 1884 wurde mit dem bis heute bekannten Füllfederhalter geschrieben - dieser war das Standardschreibgerät bis etwa 1955. Das Patent für den heute sehr beliebten Kugelschreiber stammt ebenfalls bereits aus dem Jahr 1884. Bis zur Einführung dauerte es aber noch bis ca. Ende 1930. Die wirkliche Dominanz im Schreibgerätemarkt durch den Kugelschreiber setzte erst Mitte 1950 ein. Ab Mitte der 60er Jahre folgte der Filzstift und erst in den 70er Jahren der Permanent-Marker. Die verwendete Tinte war vor 1850 eher bräunlich, da sie auf Eisenbasis hergestellt wurde. Die heute sehr weit verbreitete blaue Farbe konnte man erstmals um 1850 sehen. Aus diesen Informationen ergeben sich einige wichtige Erkenntnisse für den Autographensammler. Eine Signatur mit Kugelschreiber von Franklin D. Roosevelt kann nur theoretisch authentisch sein - Roosevelt starb bereits zu einer Zeit, wo sich der Kugelschreiber noch in der Entwicklungsphase befand.

Ähnlich wichtig sind einige grundlegende Kenntnisse über das verwendete Papier. Die Beschaffenheit und Größe des genutzten Papiers differenzierte über die Jahre. Ein Brief aus der Generation um 1780 wurde niemals auf Papier kleiner 8x10 Inch (intern. gebräuchliche Maßangabe) geschrieben. Oftmals war es sogar 8x2 Inch groß, wurde gefaltet und beinhaltete dann vier Seiten. Ein kleineres sog. „Notizpapier“ hatte seine Zeit von etwa 1860-1900 und im Anschluss daran findet man die bis heute gebräuchliche Größe von etwa 8x10 bis 8x11 Inch (etwa DINA 4). Pergament war ausschließlich für Dokumente und religiöse Manuskripte vorgesehen. Betrachtet man Papier vor 1820 und hält es gegen das Licht, so zeigen sich auf Grund des Herstellungsprozesses parallele Linien. Zwischen 1840 und 1890 hatte das Briefpapier in der linken oberen Ecke oft das Zeichen des Papierherstellers eingeprägt.


Die oft zitierten Wasserzeichen sind bis zum heutigen Tag nur bei sehr hochwertigen Papieren zu finden. Oft sind diese aber sehr nützlich, da man das Herstellungsdatum des Papiers oder andere Informationen finden kann. Die Größe von Fotos variierte ebenfalls sehr stark. Die am meisten verbreitete Größe in Deutschland und Europa ist die Postkartengröße. International sind die meisten Autogrammfotos 8x10 Inch groß - teilweise sogar größer und in vielen Fällen mit einer persönlichen Widmung versehen.

Gesammelt wird heute nahezu alles was beschrieben werden kann. Am meisten verbreitet sind aber signierte Fotos und Dokumente jeder Art (Briefe, Urkunden, Schecks, Verträge, Bücher etc.). Die Sammelgebiete sind so unterschiedlich wie die Sammler selbst und umfassen alle Bereiche - Geschichte, Militär, Raumfahrt, Sport, Literatur, Musik, Wissenschaft, Kirche, Theater und Film – kaum ein Gebiet was nicht irgendwo auf der Welt einen Sammler findet.

Die Motive für die Sammelleidenschaft sind unterschiedlich - in den meisten Fällen dürfte die Bewunderung für eine Persönlichkeit der ausschlaggebende Punkt sein. Aber auch das Interesse an Geschichte und die „Verbindung mit der Vergangenheit“ sind Gründe für diese Leidenschaft. Ein ganz anderes Motiv hatte der amerikanische Präsident und Autographensammler Franklin D. Roosevelt - er sammelte Autographen ausschließlich wegen „historischer Gründe“.

Nachfolgend betrachten wir die verschiedenen Wege um an Autogramme und Autographen zu gelangen:

In-Person: Hierbei handelt es sich um die direkteste Verbindung zu einer berühmten Persönlichkeit. Bei Theater- oder Kinopremieren, im Sportstadion, bei Empfängen, bei Autogrammstunden oder einfach bei Zufallsbegegnungen trifft man seinen „Star“ persönlich und erhält die begehrte Unterschrift. Einen sicheren Weg eine garantiert authentische Unterschrift zu besitzen gibt es nicht.

Postweg: Auf dem Postweg wird die Persönlichkeit angeschrieben, die Bewunderung ausgedrückt und um ein Autogramm gebeten. Leider ist hier nicht sichergestellt, dass man auch eine Antwort und vor allem eine authentische Signatur erhält. Die meisten großen internationalen Stars nutzen Sekretäre, Druckautogramme oder eine Autopenmaschine um auf die Vielzahl der Anfragen – teilweise mehrere tausend pro Monat - antworten zu können.

Händler: Mit der steigenden Anzahl von Sammlern ist auch die Anzahl der Händler in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen. Autogramme und Autographen können hier wie jedes andere Gut angekauft werden. Es ist allerdings große Vorsicht geboten: nicht jeder Händler hat das nötige Wissen um Autogramme und Autographen verkaufen zu können. Und die sog. COA’s (Certification of Authenticity) sind immer nur so gut wie der Händler selbst und in den meisten Fällen absolut wertlos.

Auktionen: Hier gilt im Prinzip das gleiche wie für Händler. Internationale Autographenauktionen finden monatlich überall auf Welt und vor allem in den Vereinigten Staaten statt. Man geht hier oft davon aus, dass das ersehnte Stück hier zu einem günstigeren Preis ersteigert werden kann. Dies ist nur sehr bedingt richtig – gute Stücke haben immer und überall ihren Preis. Wird ein Stück weit unter Marktwert angeboten sollte man vorsichtig sein – die echten „Schnäppchen“ gibt es leider nur sehr selten.

Sammlerkollegen/ Vereinstreffen: Oft lösen Sammler aus den unterschiedlichsten Gründen ihre Sammlung auf und es ist auf diesem Weg möglich die ersehnten und vielleicht schon lange gesuchten Stücke zu erwerben. Ferner finden weltweit Sammlertreffen, meist organisiert durch Vereine, statt – hier ist der Ankauf und Tausch von Autogrammen und Autographen problemlos möglich. Aber auch hier ist Vorsicht angeraten – nicht alles ist authentisch.

Eine sehr interessante Frage beschäftigt sich mit der Wertermittlung von Autogrammen und Autographen. Welches Autogramm ist wertvoll und wie wird der Marktwert von Autogrammen und Autographen ermittelt?

An einem einfachen Beispiel wird die Wertermittlung kurz dargestellt. Grundsätzlich gilt auch für Autogramme und Autographen die Grundregel von Angebot und Nachfrage. Was bedeutet dies nun aber für die Handschriften von berühmten Persönlichkeiten? Nehmen wir als Beispiel Hollywoodstar Tom Cruise und die Hollywoodlegende James Dean. Tom Cruise gilt bei Sammlern als freundlich und schreibt bei Filmpremieren und ähnlichen Ereignissen massenhaft Autogramme - dadurch ist das Angebot entsprechend groß. Das gleiche gilt auch für die Nachfrage – viele Sammler möchten einen echten Cruise in ihrer Sammlung besitzen. Auf Grund des großen Menge an verfügbaren Material bekommt man Autogramme von Cruise aber bereits für einen Preis von etwa 100,-- €. Hollywoodlegende James Dean verstarb sehr früh und bereits vor vielen Jahren. Authentische Signaturen sind aus diesem Grund von höchster Seltenheit und werden kaum angeboten. Die Nachfrage ist ebenfalls extrem groß und dadurch erzielen Autogramme von James Dean nicht selten einen Wert der um 50 -60 Mal höher liegt als bei Tom Cruise.

Achtung – die Frage nach der Seltenheit ist bei Autogrammen und Autographen sehr wichtig, aber hohe Preise werden nur bei einer ebenfalls hohen Nachfrage erzielt. Abraham Lincoln ist hier ein erstklassiges Beispiel. Bei Lincoln handelt es sich um eines der am meisten gesuchten Autogramme und Autographen weltweit. Das verfügbare Material ist nicht wirklich selten, da Lincoln einen Großteil seiner Korrespondenz selber schrieb und eine Schreibmaschine zur damaligen Zeit noch nicht entwickelt war. Die extrem große Nachfrage führt aber dazu, dass Lincoln-Material regelmäßig Höchstpreise erzielt. Das vielleicht wertvollste Autogramm ist das von William Shakespeare – nur sechs Signaturen sind von ihm bekannt. Oft wird hierfür ein Preis von 1.0 Mio. Dollar angegeben – ob dieser wirklich jemals realisiert werden könnte ist aber mehr als fraglich.

Ebenfalls von entscheidender Bedeutung ist die Qualität der angebotenen Autogramme und Autographen. Grundsätzlich mindert jeder Mangel (Knick, Einriss, Verfärbung, dünne oder verlaufene Signatur etc.) den Wert des Stückes. Sollte ein Foto geknickt sein, so ist dieser Mangel sicher schwerwiegender als ein Knick bei einem Brief. Und umso seltener ein Stück ist umso eher ist ein Qualitätsmangel akzeptabel. Die Signatur von Button Gwinett (einer der Unterzeichner der amer. Unabhängigkeitserklärung) ist von allergrößter Seltenheit. Ein Qualitätsmangel ist hier leichter zu akzeptieren als bei gewöhnlichen Signaturen.

Für Briefe ist der Begriff „Qualität“ von noch größerer Bedeutung – allerdings ist hier die Qualität des Inhalts und nicht die Beschaffenheit gemeint. Ein historischer Inhalt wie z.B. ein Brief von Winston Churchill mit Bezug zum 2. Weltkrieg ist nicht vergleichbar mit einem Standardbrief wie z.B. einer Absage Churchills zu einer Einladung. Preisdifferenzen von mehreren zehntausend Euro sind hier keine Seltenheit. Man sollte sich allerdings nicht täuschen lassen, oft werden Standardbriefe als hochrangige Spitzenautographen angeboten und nicht immer ist eine Beurteilung des Inhalts einfach und korrekt.

Viele berühmte Persönlichkeiten haben täglich eine unglaublich große Menge an Unterschriften zu leisten. Aus diesem Grund ist es nicht verwunderlich, dass man nach einer Automatisierung suchte. Eine relativ einfache Variante ist die Autorisierung einer anderen Person für sich unterschreiben zu lassen. Diese für den Sammler wertlosen Signaturen bezeichnet man gewöhnlich als Sekretärsunterschrift. Bereits sehr früh hat man aber auch an eine maschinelle Lösung des „Unterschriftenproblems“ gedacht. Bereits im 18. Jahrhundert entwickelte Friedrich von Knaus (1724-1789) ein erstes mechanisches Schreibgerät, was man später als die „Allesschreibende Wundermaschine“ bezeichnete. Dieses Gerät konnte schon damals jeden beliebigen Text automatisiert schreiben. Etwas später nutzte der amerikanische Präsident Thomas Jefferson sehr intensiv den sog. „Polygraphen“ - einen sehr frühen Vorläufer des heutigen Autopen. Beim Polygraphen sind zwei Schreibgeräte über eine Mechanik fest miteinander verbunden. Der Nutzer schreibt mit dem einen Schreibgerät den Text und ein zweites Schreibgerät läuft über eine Mechanik synchron mit und produziert den identischen Text. Viele Jahre später meldete Ferdinand Schorno im Jahr 1915 ein Patent an, welches bis heute als die echte Grundlage des modernen Autopen gilt. Der Marktführer in Amerika, die Firma Autopen Company in Arlington, Virginia, beschreibt das von ihnen hergestellte Gerät wohl am besten. Sie warb mit der Aussage: „ein Federhalter erweckt zum Leben.“ Das Prinzip der „Automatensignatur“ ist bis heute das gleiche und so einfach wie effektiv. Eine Schriftprobe wird in eine Matrize gestanzt und durch diese kann jedes beliebige Schreibgerät geführt werden – innerhalb kürzester Zeit entstehen so hunderte von Signaturen und das auf jedem beliebigen Schriftstück. Speziell der amerikanische Markt ist voll mit Autopenmaterial, aber andere Länder ziehen nach. Leider liegen nur bei wirklich herausragenden Persönlichkeiten komplette Studien oder Muster vor und so muss man davon ausgehen, dass in viele Sammlungen nicht alle Stücke wirklich authentisch signiert sind.

Da die Preise für die Autopenmaschine nicht sehr hoch sind, werden sicher auch weniger berühmte Personen inzwischen ein solches Gerät nutzen. Viele Sammler sind der Meinung anhand der Schrift erkennen zu können, ob es sich um ein Autopen handelt oder nicht. Hierbei handelt es sich um eine reine Spekulation. Die einzige und sicherste Methode ein Original von einer Maschinensignatur zu unterscheiden sind Vergleichsmuster. Bis auf minimale Abweichungen, z.B. durch Bewegungen in der Nähe des Gerätes, ist jede Autopensignatur identisch mit der anderen. Neben den Exemplaren aus der Maschine existieren bis heute viele Stempelsignaturen. Für den erfahrenen Sammler und Händler sind diese aber relativ leicht zu identifizieren. Unter einem starken Vergrößerungsglas kann man gut erkennen wie sich gewöhnlich Teile der Schrift überschneiden. Bei Stempelsignaturen fehlt dieses Merkmal.

Nachfolgend nun noch einige Grundsätze zum Sammeln von Autogrammen und Autographen:

1. Spezialisierung:
Bei einer Vielzahl von Sammelmöglichkeiten und dem fast unendlichen Angebot sind Aussagen von Sammlern wie zum Beispiel: „ich sammele alles“ eher negativ zu bewerten. Fundiertes Wissen in allen Bereichen aufzubauen ist selbst für gute Händler unmöglich und oft holt man sich auch hier eine Meinung von einer zweiten Person ein. Legt man seinen Fokus auf garantiert authentisches Material so gelingt dies nicht ohne Spezialisierung. Wenn man „Masse“ sammelt, muss man sich bewusst sein, dass bei einer späteren Begutachtung durch einen Experten einige Stücke als wertlos eingestuft werden können.

2. Fachwissen:
Am Beginn dieses Absatzes steht ein Zitat des weltweit größten Experten im Autographenmarkt, Charles Hamilton. Er schrieb in einem seiner Bücher: „Hast Du 100 $ - gib sie für Autographenliteratur aus“. Gerade in der heutigen Zeit wo große Mengen an Fälschungen angeboten werden, trifft diese Aussage umso mehr zu. In Deutschland selbst ist aktuelle Autographenliteratur, bis auf wenige Ausnahmen, nicht vorhanden. International sieht das anders aus. Für die meisten Sammelgebiete gibt es sogar relativ viel Literatur und in Buchantiquariaten findet man mit etwas Glück das eine oder andere Exemplar zu einem günstigen Preis. Leider fast ausschließlich in englischer Sprache. Eine ausführliche Liste mit einer Vielzahl von Buchvorschlägen aus allen Bereichen ist im Anhang dieser Einführung zu finden. Ferner ist die Mitgliedschaft in einem oder mehreren Vereinen hilfreich. In den regelmäßig erscheinenden Sammlermagazinen findet man viele nützliche Tipps und kann so sein Fachwissen ständig erweitern.

3. Misstrauen:
Bevor man hochwertige Autogramme und Autographen ankauft sollte man sich im Vorfeld über den Handelspartner informieren. Die wirklichen „Schnäppchen“ gibt es, wenn überhaupt, nur sehr selten. Gutes und authentisches Material hat seinen Preis! „Blind“ und nur auf Vertrauensbasis anzukaufen ist in Deutschland nur bei 2-3 Händlern und Auktionshäusern möglich. In Europa bei höchstens 7-8 und weltweit bei etwa 15-20. Das soll nicht heißen, dass alle anderen nur falsches Material anbieten, aber Vorsicht ist immer besser als sich später zu ärgern.

4. „Umgekehrt“ denken:
Grundsätzlich gehen fast alle Sammler davon aus, dass das neue Stück authentisch ist, evtl. erfolgt dann später eine Echtheitsprüfung - das ist der falsche Weg! Zu Beginn sollten alle Autogramme und Autographen grundsätzlich erst einmal als nicht authentisch eingestuft werden. Danach sollte man nach Gründen suchen warum es doch authentisch ist. Bereits im Vorfeld sollte zwingend ein Abgleich mit Vergleichsexemplaren erfolgen. Liegen keine Vergleichsmuster vor, sollte man über andere Sammler oder qualifizierte Händler einen Rat einholen.


Eines der wichtigsten Themen im Zusammenhang mit Autogrammen und Autographen ist die Prüfung der Echtheit. Diese weitergehende Recherche wird i.d.R nur von ernsthaften Sammlern betrieben – sie gehört aber zwingend zum Aufbau einer qualitativen Kollektion. Die Internetseite www.isitreal.com gibt detailliert Auskunft zu allen Fragen der Echtheitsprüfung und -beurteilung. Auf dieser Seite findet man die weltweit kompletteste Ansammlung von Informationen rund um das Thema Fälschungen, Sekretärsunterschriften, Autopens etc. – ein Muss für jeden Sammler.

Literaturverzeichnis Autogramme und Autographen